"Die 7 Todsünden der heutigen Welt"
(nach Mahatma Gandhi):
- Reichtum ohne Arbeit
- Genuss ohne Gewissen
- Wissen ohne Charakter
- Geschäft ohne Moral
- Wissenschaft ohne Menschlichkeit
- Religion ohne Opfer
- Politik ohne Prinzipien
Dem kann ich mich anschließen. Meine selbstgedachten Positionen im
Überblick:
- Repräsentative Demokratie und soziale Marktwirtschaft sind die
besten mir bekannten Systeme
- Leider funktionieren sie nicht mehr so wie sie sollen/könnten
- Deshalb muss vieles verändert und manches Veränderte
rückgängig gemacht werden
- Es gibt genug gute Ideen in der ganzen Welt, die funktionieren
und übernommen werden könnten
- Soziale und ökologische Innovationen sind dabei wichtiger als
rein technische Innovationen
- Der Ressourcenverbrauch muss drastisch zurückgefahren
werden.
- Die Investitionen in Bildung, Kinder, Jugendarbeit müssen
steigen
- Ausgaben für Rüstung, so genannte Terrorismusbekämpfung und
Ähnliches sind destruktiv
und müssen reduziert werden
- Die Bürokratie muss reduziert und die Korruption effektiv
bekämpft werden
- Es soll eine Kultur von Respekt, Verständnis, Frieden,
Transparenz und Vertrauen entstehen.
Konkreter:
Die repräsentative Demokratie (naja, repräsentativ,
sehen Sie sich mal die Berufs-Zusammensetzung im Bundestag an. Gibt es
da 5-10%=30 oder mehr Arbeitslose als Repräsentanten des Volkes?)
muss ergänzt
werden um mehr Möglichkeiten der direkten Bürgerbeteiligung
(Volksentscheide). In der Marktwirtschaft müssen
Wettbewerbsverzerrungen behoben werden. EU-Subventionen für
Landwirtschaft kommen hauptsächlich der Lebensmittelindustrie zugute
und erschweren den freien Welthandel. Also weg damit! Ökologisches
Wirtschaften zu unterstützen ist hingegen sinnvoll. Es muss aber
langfristig eine wirtschaftliche Perspektive geben. Wenn z.B.
Photovoltaik-Module bei Herstellung und Entsorgung mehr Energie
verbrauchen als sie jemals erzeugen können, ist die Förderung der
Solarenergie in diesem Fall fraglich. Soziale Marktwirtschaft heißt
auch, dass bestimmte Leistungen eben nicht ausschließlich nach der
Wirtschaftlichkeit betrachtet werden können und sollen: So ist es
sicher sinnvoll, wenn die horrenden Ausgaben für Arzneimittel gesenkt
werden. Das ist möglich ohne Einbußen der Heilungschancen. Methoden
der naturheilkundlichen Behandlung können zudem billiger sein als die
Schulmedizin. In der Verwaltung (Krankenkassen, kassenärztliche
Vereinigung, Gesundheitsfonds) kann auch viel gespart werden. Personal
und Zeit für Fürsorge und Pflege sollen dagegen immer genug
vorhanden sein. Und vorsorgend muss mehr für gesunde Ernährung und
Bewegung getan und investiert werden. Es gäbe noch mehr dergleichen
genauer zu betrachten und zu ändern.
Was ist utopisch?
Bedingungsloses Grundeinkommen, Schwundgeld (die
Abschaffung der Zinswirtschaft wie wir sie kennen), Suffizienz(r)evolution,
Nachhaltigkeit, Tauschwirtschaft, Regionalwährungen. Diese Begriffe tauchen
zum Glück immer öfter auf. Es sind Ideen, um die Art wie wir wirtschaften,
arbeiten und leben nachhaltig zu verändern. Vielfach werden sie als
"utopisch" abgehakt. Aber was ist utopisch? Diese Ideen, die
theoretisch geeignet sind, die Zukunft der Menschheit auf der Erde zu
sichern? Nein, es ist vielmehr utopisch, dass wir auf unserem Planeten
mit endlichen Ressourcen weiter endloses Wachstum weiterproduzieren können. Wir
stoßen an unsere Grenzen. Ökonomisch, ökologisch und technisch.
Wir machen Schulden, um Dinge zu kaufen, die wir
nicht brauchen, um anderen zu imponieren, die wir nicht leiden können
Also müssen wir weniger kaufen, weniger arbeiten, weniger
Energie verbrauchen, wenn wir als Menschheit überleben wollen. Die
Erde und ihr vielfältiges Leben kann ohne uns weiter existieren, wir
aber nicht ohne die Erde. Was soll das Problem sein? Weniger kaufen
macht uns Wohlstandsbürgern nichts, denn wir sind mit Konsumgütern längst überversorgt.
Ein Flachbildfernseher ist nicht nötig, wenn der alte noch geht,
oder? Zumal wenn er ein besseres Bild liefert als ein TFT- oder
Plasma-Bildschirm und wahrscheinlich trotz allem weniger Energie
verbraucht, solange wir den 55-cm Röhrenmonitor einem
108-cm Plasmabildschirm mit Zwangs-Standby vorziehen. Was soll Konsum dieser Art
bringen? Meist nur Kompensation für andere Defizite.
Nachhaltig glücklicher werden wir dadurch nicht. Das ist
wissenschaftlich erwiesen.
Wir müssen umdenken und umlenken. Das könnte z.B.
heißen: Jeder bekommt ein Grundeinkommen oder Bürgergeld, egal ob er
arbeitet oder nicht. Ganz ohne jede Bürokratie und Überprüfung wird
dieses ausgezahlt. Hartz IV, Arbeitslosengeld, Bafög, das sich auch
Millionärssöhnchen erschleichen können, wenn sie geschickt sind, und andere staatliche
Transferleistungen werden komplett abgeschafft. Das Bürgergeld muss
reichen, um bescheiden wohnen und sich gesund ernähren zu können.
Wer mehr Geld will, verdient sich etwas über Erwerbsarbeit hinzu.
Für Arbeitgeber heißt das bei einem Grundeinkommen von z.B. 700
Euro, dass er nicht mehr 1000 Euro als Einstiegslohn zahlt, sondern 300 Euro. Wer besseres Essen will, bekommt einen
Schrebergarten zugeteilt, mit
dessen Hilfe er sich selbst versorgen kann. Wer bestimmte Leistungen
oder Produkte braucht, kann versuchen, diese über Tauschringe und
Zeitbörsen statt Geld zu erwerben. Ergänzend zum
"normalen" Geldsystem existieren überall
Regionalwährungen. Zu all diesen Ansätzen gibt es schon Versuche,
die mehr oder weniger funktionieren. Sie müssen eingeübt und
verbessert werden. Man muss es nur wagen! Nicht im
Großprojekt liegt das Heil, sondern in den kleinräumigen Strukturen,
die funktionieren und auf andere Regionen erweitert werden können.
Und hier folgen noch einige meiner Positionen von Abwrackprämie bis Zuwanderung. Wer mehr wissen will, kann mich gerne fragen
(aufgestellt 2002, zuletzt aktualisiert am 20.3.2012).
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Abwrackprämie: Sorry,
liebe Opelaner und anderen Kfz-Arbeiter. Aber das ist ja wohl die
totale Materialverschwendung. Schöne, gut erhaltene Autos werden
teilweise unter Wert verschrottet. Das ist reine Symbolpolitik wie
auf meinen Seiten beschrieben >Wissen.
Damit wird die Kette von Größenwahn, Fehlentscheidungen und
Trägheit eurer sogenannten Führungskräfte bis zum
Automobilverband VDA - also deren gesammeltes hochbezahltes
Missmanagement versucht zu entschuldigen. Manager und Politiker
rechtzeitig abwracken wäre billiger gewesen. Denn wenn sich der
Bedarf für sinnlose SUV künstlich erzeugen lässt, lässt er sich
auch für total sexy-effiziente Ökoautos oder ganz schlaue
intelligente Formen der Mobilität erzeugen.
Abtreibung:
Ein Randthema aber hoch emotional. Neulich hatten wir ein
Plastik-Embryo-Modell, 12 Wochen alt, in einem Briefumschlag im
Briefkasten. Damit wollte irgendeine Sekte Werbung dafür machen,
dass Abtreibung das allerletzte ist, und tatsächlich wirft man ja
ein solches Modell, auch wenn es nur aus Plastik ist, nicht einfach
in den Müll. Das Gemeine ist einerseits, genau mit diesen Gefühlen
zu spielen, andererseits stellen Sie sich vor: Eine Frau hat drei
Schwangerschaften wegen Komplikationen abbrechen müssen, obwohl sie
sich nichts als ein Kind sehnlicher wünschte. Und dann bekommt sie
dieses Ding in den Briefkasten geschmissen. Geschmacklos! Also: Mann
und Frau sollte es sich wohl überlegen, Beratungsangebote
wahrnehmen. Aber wie bei vielen Fragen gilt: Die heutige
Gesetzgebung ist ausreichend.
Arbeitslosigkeit:
Platt
gesagt: Die Arbeitslosigkeit als Begriff und Zustand wird
abgeschafft. Wie geht das? Jeder erhält ein bedingungsloses Grundeinkommen, was Hartz IV bis
unendlich ebenso hinfällig macht wie Arbeitsagenturen, Anträge auf
Arbeitslosengeld, Demütigungen, Gängelungen, psychische und
physische Leiden, die aus dem heutigen Verständnis von
Erwerbs-Arbeit und der Erwerbs-Arbeitslosigkeit resultieren. Jeder
bekommt 700 Euro (oder mehr, wenn es der Haushalt zulässt) ohne Wenn und
Aber. Dazu eine freie
Gesundheitsversorgung und Anrecht auf eine Gartenparzelle zur
Selbstversorgung. Wer arbeiten will, darf sich dazuverdienen so viel
er will und meint zu brauchen. Freiwilliges ökologisches,
kulturelles und soziales Engagement sowie Kindererziehung wird
honoriert mit Einkaufsrabatten auf gesunde Lebensmittel und andere
Waren des täglichen Bedarfs sowie mit Vergünstigungen bei Miete
oder Wohnungs- bzw. Hauskauf.
Am heutigen Stand der Diskussion über
"Vollbeschäftigung" angeknüpft meine ich: Es gäbe genug zu tun. Menschen, die sich um andere kümmern.
Dienstleistungen, die das Leben leichter machen. Reparaturen statt
Neukauf. Umweltmaßnahmen. Und vieles mehr. Aber dafür ist kein
Geld da? Wie kann das sein? > Vermögen > Staatshaushalt >
Wirtschaft.
Außerdem gibt es ein Verteilungsproblem: 1,6 Mrd.
Überstunden in Deutschland pro Jahr stehen den vielen Millionen
Menschen ohne Erwerbsarbeit gegenüber. Zwischen der Entlohnung
eines Krankenpflegers oder Friseurs und dem überzogenen Gehalt
eines Konzernvorstands (wohgemerkt ein Angestellter, kein
Unternehmer!) besteht ein krasses Missverhältnis.
Menschliche Arbeit ist nicht zu teuer, sondern Massenproduktion zu billig.
Deshalb bin ich dafür, dass die Transportkosten steigen, dass Gehalts-Obergrenzen
eingeführt und Untergrenzen angepasst werden, die der Arbeitgeberverband im eigenen
Interesse beschließt. Auf der anderen Seite sollten die starren
Arbeitszeitregelungen aufgehoben werden. Jeder Mensch bekommt ein
Bürgergeld (="negative Einkommenssteuer",
="Bedingungsloses Grundeinkommen") und verdient
sich dazu, was er zum Leben braucht und will. Die Umsatzsteuer für
Dienstleistungen wie Reparaturen wird auf den ermäßigten Satz
herabgesetzt, Produkte mit kurzer Lebensdauer und Luxusgegenstände
werden mit erhöhter Mehrwertsteuer belegt. (Wem das bekannt
vorkommt: Das eine Konzept ist bei der FDP lange bekannt, aber die
trauen sich nicht so richtig, das andere von der Linken. Ich finde
beides vernünftig, aber in einer zurzeit vorstellbaren
Regierungsmehrheit nie zu realisieren.)
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Bildung: Bevor über Eliteuniversitäten
(für wen?) nachgedacht wird, muss erst einmal der Grundstock
gesichert sein und genügend in die Bildungschancen aller investiert
werden. Das geht aber nicht über Arbeitszeitverlängerung von Lehrern. Denn
Lehrer sind nicht per se "faul", sondern vielfach
überfordert und ausgebrannt, weil sie den Eltern oft auch noch die Erziehungsarbeit
abnehmen sollen. Daher brauchen wir wie z.B. in Frankreich Betreuer,
die Konflikte schlichten und sich der Schülerprobleme annehmen. Wie
überall sollte außerdem die Bürokratie abgebaut werden. Wer schon
mal als Referendar in Schulämtern von Pontius zu Pilatus geschickt
wurde oder der für einen einfachen Klassenausflug vierseitige
Formulare ausfüllen muss, weiß, wovon die Rede ist.
Bildung ist der Schlüssel zu einer aufgeklärten und immer besser
funktionierenden Gesellschaft. Deshalb darf Bildung - ebenso wie
Gesundheit oder die Versorgung mit Wasser - keine Ware sein. Sie muss
für alle so einfach und kostengünstig wie möglich in Anspruch zu
nehmen sein.
Der Grundstein für eine gute Bildung wird schon im Kleinkindalter
gelegt. Deshalb brauchen sie einfach genügend Zuwendung und Zeit von
Eltern und anderen Bezugspersonen. Zeit zum Spielen - ja, das tun die
Kleinen nämlich lieber als Frühbegabtenförderung (Mandarin mit 3,
Geige mit spätestens 4) zu genießen - und eine gute Betreuung in der
Kita oder bei der Tagesmutter. Warum die Kita viel und die Uni kein
Geld kostet, warum der Erzieherinnen und Erzieherberuf so schlecht und
ein Professorenposten an der Uni so gut bezahlt ist, finde ich nicht
einleuchtend. Denn in ihrem jeweiligen Fach leisten gute Leute immer
gute Dinge...
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Chaos-Tage, Castor-Transporte
Ich war bei beidem noch nie dabei, aber ich finde es amüsant bis lächerlich:
Ein Missverhältnis zwischen 99% friedlichen Demonstranten (engagierte
Castor-Gegner bzw. Bier trinkende Punks) auf der einen und ein Riesenaufgebot von Polizisten
auf der anderen Seite. Das zeigt, wie schlecht es der Staat versteht,
zwischen ernsthafter Bedrohung und berechtigtem Anliegen (Castor) bzw.
harmlosem Spaß (Chaos-Tage) umzugehen. Überhaupt nicht lustig ist
natürlich, wenn die frustrierten Polizisten draufloshauen, weil sie
in ihrem Massemaufgebot eigentlich nichts zu tun haben und ein
Wochenende Dienst schieben müssen. Meine Forderung zu solchen
Gelegenheiten: Innenminister persönlich an die Front und Kollegen
mitnehmen!
Außerdem finde ich das Balkanisierungs-Manifest der Pogo-Partei ziemlich pfiffig: Die BRD wird in
verschiedene Zonen aufgeteilt, die Sichere Beschäftigungszone (SBZ)
für uns Spießer, abgeschlossene Gewalt-Erlebnisparks für
Kriminelle und Nazis und die Asoziale Parasitzenzone, in der es um
konsequente Arbeitsverweigerung und Lustbefriedigung geht. Ein
bisschen Punk - äh Spaß - muss sein - sang schon vor langem
Roberto Blanco...
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Drogen
Offenbar kommen Menschen schwer ohne Drogen aus: Alkohol, Koffein,
Nikotin, Zucker, Fett, Medikamente sind legal, Marihuana, Kokain,
Amphetamine, Heroin dagegen nicht. Alle Mittel in Maßen genutzt sind
nicht unbedingt gesundheitsschädlich. Wer sich nicht zügeln kann,
hat ein Problem, aber nicht mit Drogen sondern ohne Drogen. An den
Ursachen der Drogensucht zu arbeiten (Überforderung, Unterforderung,
Stress, Nichtbeachtung, mangelnde Zuwendung u.v.m. > Wirtschaft)
würde wohl einige Millonen Euro weniger kosten als die Behandlung
"legaler" Drogenkranker und strafrechtliche Verfolgung
"illegaler" Drogenabhängiger. So weit so gut oder schlecht.
Vielleicht noch ein paar Fakten dazu:
An Drogenmissbrauch sterben in Deutschland jährlich weit über
100.000 Menschen, die meisten durch die legalen Drogen Alkohol
(40.000), Nikotin (110.000), Fett und Zucker (Übergewicht,
Herz-Kreislauferkrankungen, Lungen- und Leberschäden etc.). Etwa
1.500 Menschen jährlich sterben an illegalen Drogen, meist schlechtem
Heroin, andere die sich absichtlich eine Überdosis setzen, sind wohl
eher den ca. 12.000 Selbstmorden jährlich zuzurechnen. An weichen
Drogen (Gras, Haschisch) stirbt keiner und an Heroin oft Leute, die
mit anderem Gift verschnittenen Stoff kriegen, schmutzige Nadeln
nutzen oder die plötzlich relativ reines Heroin bekommen, das zur
Überdosierung führt. Iggy Pop ist ein Beispiel, dass man mit Heroin
auch 60 Jahre alt werden und immer noch gute Musik machen kann. Aber
der hat auch genug Geld, um sich anständigen Stoff zu kaufen.
Computerspiele, Fernsehen, Autofahren, Sex und viele andere
Freizeitbeschäftigungen können bei exzessiver Nutzung auch als
Drogenabhängigkeit eingestuft werden. Die Ursachen liegen ähnlich
wie bei anderen Süchten.
Mit illegalen Drogen werden im Jahr weltweit 800 Millarden Dollar
umgesetzt, das sind 8% des Welthandels und übertrifft das Volumen des
weltweiten Autohandels, obwohl der einen Großteil unserer Wirtschaft
beherrscht (am Autoverkehr sterben nach Schätzungen der
Weltgesundheitsorganisation übrigens weltweit 1,3 Mio. Menschen jedes
Jahr)
Mein Fazit daraus:
- Zu viel Fett und Zucker kombiniert mit Bewegungsmangel legt den
Grundstein für Zivilisationskrankheiten bei Kindern und
Jugendlichen. Es wäre schön, wenn Eltern ihren Sprößlingen
dieses Schicksal ersapren könnten. Dazu müssten sie wissen was
gesund ist, dazu müssten Kinder einfacher ihrem Spiel- und
Bewegungsdrang nachgehen können anstatt überall auf parkende und
durchfahrende Autos achten zu müssen und die Industrie müsste
bessere Nahrungsmittel produzieren und ihre Werbung weniger
verlogen gestalten.
- Alkohol, Cannabis, Nikotin im Jugendalter ausprobieren ist eine
Sache. Regelmäßiger Konsum im Jugendalter eine andere. Es muss
daher wieder schwieriger werden, unter 16 bzw. 18 Jahren dran zu
kommen. Denn wer mit 14 schon bekifft und/oder besoffen in Schule
kommt, ist nicht cool, sondern bedauernswert. Lehrer, Mitschüler
und vor allem die Eltern sollten viel achtsamer sein, dass so
etwas nicht vorkommt. Außerdem fehlen Gemeinschaftserlebnisse und
der Zusammenhalt in Zeiten von 40 TV-Programmen, fehlenden
Spielmöglichkeiten, anonymer Nachbarschaft, Handy,
Computerspielen, Einzelkindern und anderen Phänomenen. Deshalb
fände ich in unserer orientierungsarmen Zeit ein soziales
Pflichtjahr schon im Alter zwischen 13 und 15 und später nochmal
zwischen 18 und 22 kein Fehler. Den Verein kann man sich
heraussuchen, aber machen muss man's. Oder sind Pfadfinder, CVJM,
Bachpatenschaften, Fußball-, Musikvereine und Ähnliches nur
schlecht, weil ähnliche Maßnahmen in der NS- und DDR-Zeit aufs
Übelste für schwachsinnige Ideologien, Hass- und
Kriegspropaganda missbraucht wurden?
- Ob und womit sich jemand dann ab 16 oder 18 hin und wieder
zudröhnt, ist seine Sache. Cannabis, Zigaretten und harter
Alkohol (also im Wesentlichen alles außer Bier und Wein) sollten
gleichermaßen kontrolliert ab 18 abgegeben werden. Wünschenswert
wäre auch, die Schwarzmärkte mit Kokain und Heroin trocken zu
legen, aber das ist so lange illusorisch, wie die Nachfrage so
groß ist. Gegen die weltweiten Drogenkartelle kommt kein Staat
der Welt einzeln an, sondern nur alle zusammen.
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Europa:
Europa ist
wunderbar. Wenn man an das Ende der Kleinstaaterei, den Frieden
zwischen einstmals verfeindeten Nationen (Deutschland, Frankreich,
England, Holland, Spanien, Portugal...) denkt,
an offene Grenzen, Völkerverständigung, Toleranz, das Lernen von der
Vielfalt, eine gemeinsame friedfertige Außenpolitik. Daran lohnt es
sich weiter zu arbeiten und es nach Kräften zu fördern.
Dann lesen wir aber
über die bürokratischen Auswüchse und Realitätsferne. Wir erfahren
über Entscheidungen der EU-Kommission, die regional in besseren
Händen wären. Natürlich hören wir auch von der Selbstbedienungsmentalität
einiger Mandatsträger. Das ist aber nicht "typisch Europa",
sondern "typisch Politik" und "typisch Medien",
was sie daraus machen. Über ihre guten Absichten, die Öffentlichkeit
aufzuklären schießen die Boulevard-Zeitungen (und leider nicht nur
die) in Saure-Gurken-Zeiten halt oft übers Ziel hinaus.
Auf jeden Fall gehört die Entscheidung über eine gemeinsame
EU-Verfassung in die Hände des Volkes!
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Finanzkrise: Erstaunlich,
welche Mittel auf einmal freigesetzt werden können für die
angebliche Entschärfung. Dabei macht es auf lange Sicht die Krise
noch viel schlimmer, denn ich kann nicht Ressourcen dauerhaft
überbeanspruchen, die ich nie wieder nachwachsen oder zurückzahlen
kann! Daran ist der Sozialismus in der DDR letztlich auch gescheitert,
und der Kapitalismus wird auch daran scheitern. Endloses Wachstum auf
einem endlichen Planeten (eine Kugel mit einer Summe von Rohstoffen,
die nicht beliebig vermehrbar ist) ist nicht möglich. Basta!
Genau jetzt müssten die ganzen Potenziale und das Wissen zu
nutzen, das zur positiven Wende beitragen könnten: Positive Beispiele
aus aller Welt. Soziale und ökologische Innovationen. In den
Industrieländern die Reduzierung bzw. Umverteilung von Erwerbsarbeit
auf der einen, die verstärkte Anerkennung des Ehrenamts auf der
anderen Seite. Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle. Eine
Wirtschaftspolitik, die ihren Namen verdient, weil sie
Ressourcenschonung und Effizienz belohnt und nicht ökonomisch wie
ökologisch sinnfreie, kontraproduktive Dinge fördert. Mit all dem
Geld, das für die Finanzkrise verpulvert wird, hätte jede Menge in
eine tragfähige Zukunft investiert werden können...
Frieden:
Ich bin dafür.
Kein Wunder. Kennen Sie jemand der dagegen ist? Dem haue ich gleich eins in die
Fresse. Im Ernst. Frieden hat man nicht einfach so, sondern man muss
daran arbeiten. Das vergessen wir leider. Dazu gehört die
praktizierte Nächstenliebe, Toleranz, Freundlichkeit und
Hilfsbereitschaft, ein einigermaßen intaktes Familienleben, eben
alles was man im Alltag so richtig oder besser machen kann, wenn man
sich bemüht. Aber auch Engagement
gegen Kriegs- und aggressive Expansionspolitik ist wichtig.
Immerhin haben wir ein
Grundgesetz: "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. [...] Die
Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende
Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden. Gegen
jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle
Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich
ist (Grundgesetz, Auszug aus Artikel 20). Manche Politiker in unserem
Land haben das vergessen. Aber wir können sie daran noch erinnern. In
den USA und Großbritannien ist das heutzutage schon schwieriger.
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Gesundheitswesen:
Das Schlimmste ist, dass die Behandlung von Symptomen durch
Pharmaprodukte am meisten Geld schluckt und insgesamt am wenigsten
bringt. Würden wir unser ganzes Wissen und die Möglichkeiten
gesunder Lebensweise und Ernährung besser nutzen und fördern, würde
das einen Bruchteil kosten. Aber das ist im gigantischen System der
Abhängigkeiten zwischen Pharmaindustrie, Apparatemedizin,
Ärzteschaft, Apotheken nicht vorgesehen. Es würde ihnen allen den
Boden unter den Füßen wegziehen. Das kann und wagt auch nicht die
mutigste Gesundheitsministerin. Aber auch hier gilt: Steter Tropfen
höhlt der Stein. Es gibt Patienten und couragierte Menschen in allen
genannten Bereichen, die aus diesem Wahnsinn aussteigen. Gut so. Der
Anfang wird gemacht.
Ich kenne Fälle, wo
sich Menschen aus eigener Kraft von vermeintlich Unheilbarem geheilt
haben. Oder wo einfache körperliche und geistige Therapien einfacher,
besser, gesünder und billiger sind als die lebenslange Abhängigkeit
von Medikamenten. Aber ich gebe zu: Manche Menschen sind einfach nicht
in der Lage oder erblich so veranlagt, dass sie auf Segnungen der
modernen Medizin angewiesen sind. Wenn es nicht anders geht, soll
diese Richtung auch erhalten bleiben. Aber nicht in der heutigen
Dominanz. Das ist völlig unwirtschaftlich und nicht angemessen. Zu
leiden haben darunter überlastetes und unterbezahltes
Krankenhauspersonal und die Patienten. Das kann nicht gesund sein.
Und auch hier gilt: Die Bürokratie bindet viel zu viel
Arbeitskraft. Sind kassenärztliche Vereinigungen wirklich nötig?
Meinetwegen könnte ich gerne die Rechnung bekommen, anhand der ich
sehe, wie teuer so eine Behandlung ist und ob die abgerechneten
Leistungen überhaupt stimmen. Ich zeichne die Rechnung ab und leite
sie an meine Krankenkasse zur Bezahlung weiter. Fertig.
Müssen niedergelassene Fachärzte in der Vielzahl und mit all
ihren teuren Apparaten sein, die sie gerne amortisiert sehen wollen
(nicht immer zum Wohl der Patienten, sondern um ihre Kredite dafür
abzahlen zu können) oder reicht es nicht, die Verbreitung von
Hausarzt in der Fläche zu fördern und Fachärzte in Kliniken /
Polikliniken bzw. Ärztehäusern zu bündeln?
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Heterosexualität: Ich bekenne
mich zu
meiner Heterosexualität. Über die Schwulen und Lesben, die ich
kenne, kann ich aber auch nichts Schlechtes sagen, im Gegenteil.
Einige 'Vorurteile' (Schwule haben mehr Stil, sind oft reinlicher,
freundlicher, zuvorkommender als Hetero-Männer) sind "leider"
wahr. Ich bin froh, dass so genannte Minderheiten bei uns immer
weniger diskriminiert werden und hoffe, dass diese Tendenz unumkehrbar
bleibt, auch wenn es leider immer mal wieder Rückschläge gibt.
Deshalb: immer schön aufpassen bei der Gleichberechtigung,
damit dabei keine Vorzugsbehandlung für die Gleichberechtigten (Minderheiten) entsteht, denn das ist der
Nährboden für Reaktionäre und Rassisten, die dagegen Stimmung in der Bevölkerung
machen.
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Innovation:
Das Internet ist eine praktische Einrichtung und ein Medium mit viel Potenzial für
mehr Demokratie. Tummelplatz für Verrückte, Zeitsparer und Zeitfalle
in einem. Staatliche Förderung wie seit den New Economy Zeiten ist
überflüssiger Blödsinn, aber Beschränkungen auch. Gentechnik in
der Landwirtschaft ist keine Innovation, sondern Blödsinn, der von
Wissenschaftseliten und Wirtschaftsunternehmen aus purer Geld- und
Machtgier ersonnen wurde und die sie als humanitäre Errungenschaft
verkaufen. Technische Innvoationen sind weniger gefragt, als soziale
Innovationen. Davon gibt es auch sehr viele, nur haben die ständig
mit Geldmangel zu kämpfen, während Satelliten- und Raketentechnik
überflüssigerweise mit Milliardenbeträgen gefördert wird. Aber ein
Heim für Behinderte, eine Einrichtung für Süchtige und humane
Methoden der Behandlung psychisch Kranker statt herkömmlicher
Psychiatrie ist leider nicht "sexy" genug für
profilneurotische Politiker. Wer braucht wirklich einen
intelligenten Kühlschrank und einen voll durchcomputerisierten
Haushalt? Gebäude sollten funktional, schön, energiesparend und
ökologisch gebaut sein. Für High Tech Spielereien können sich die
superreichen Bauherren gerne ihre Millionen aus der Tasche ziehen
lassen, aber bitte nicht wir Steuerzahler. Fazit: Wenn
sogenannte "Zukunftstechnologien" gefördert werden müssen,
ist Skepsis angesagt. Bei einem Transrapid, der über 30 Jahre nicht
vermarktet werden konnte führt diese Förderung nämlich zu nichts.
Andere gute Erfindungen zur Ressourcenschonung sind dagegen wirklich
dem Menschen, der Natur und der Zukunft dienlich.
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Justiz:
Geht alles nicht auch einfacher? Muss jeder Hundehaufen auf der
Grundstücksgrenze vor dem Verfassungsgericht ausgehandelt werden?
Nein. Deshalb sollten für Nachbarschaftsstreitigkeiten
allerhöchstens Schiedsgerichte in Anspruch genommen werden dürfen.
Schüler bzw. deren Eltern sollten keine Noten oder Versetzungen
einklagen dürfen, Verkehrsübertretungen sollten grundsätzlich nicht
anfechtbar sein, und so gibt es viel Bagatellmist, der unsere Justiz
von den wirklich wichtigen Fällen ablenkt und dort dafür sorgt, dass
Mörder oder Millionenbetrüger wegen eines Verfahrensfehlers
straffrei davonkommen.
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Landwirtschaft,
Gentechnik:
Sicher leben wir nicht mehr im Zeitalter von Ackerbau
und Viehzucht. Aber die heutige Agrarindustrie ist ebenso überzichtet
wie unser Kühe, Schweine und das > Gesundheitswesen. Das
Verteilungsproblem sieht ganz ähnlich aus wie beim > Vermögen. Es gäbe genug für die Bedürfnisse aller, aber zu wenig
für die Gier einiger weniger (noch ein Gandhi-Zitat). Wir können das Rad nicht
zurückdrehen, aber wir können wieder versuchen, ein menschliches
Maß zu finden, das auch das Leben von Tieren vernünftig respektiert.
Wir müssen nicht so viel Tiere hochzüchten, um Fleisch zu
essen.
Unseren
Nährstoffbedarf und eine gesündere Ernährung sichern wir auch mit
einem Bruchteil der landwirschaftlichen Flächen. Oder anders herum:
Viele Bauern in sogenannten Entwicklungsländern müssten nicht für
das Kraftfutter schuften, um unsere Hamburger-Rinder zu züchten, um
dann von uns teures Getreide für den Eigenbedarf zu importieren. Sie
könnten alles für sich selbst anbauen, ernten und essen. Wir
könnten uns daran ein Beispiel nehmen und mehr Selbstversorgung
betreiben, statt Exotikfrüchte beim Discounter und jedes Gemüse zu
jeder Jahreszeit zu kaufen, auch wenn es Tausende von Kilometern mit
riesigem Energieaufwand in Kühlwagen unterwegs war und trotzdem nur
50 Cent kostet.
Gentechnik ist verbraucherfeindlich. Sie bringt nur
der Industrie etwas, die damit Geld verdienen will aber nicht wird,
weil sie die Risiken ignoriert oder unterschätzt. Die Risiken sind nach
wie vor so wenig langfristig zu übersehen wie lange Zeit das Problem des Atommülls verdrängt und heruntergespielt
wurde.
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Medien
Ein Vorschlag zur Mitbestimmung: Im Internet und im interaktiven
Fernsehen sollte es Volksabstimmungen zu unwichtigen Themen geben. Zum
Beispiel die monatlichen Top Ten der Medien-Hampelmänner (z.B. Dieter
Bohlen), Promiversteher (z.B. Kerner, Beckmann), Stichwortgeber (z.B.
manche Talkshow-Moderatoren) und anderen schwer verträglichen Nervensägen.
Die dürfen dafür in einem Container den ganzen Tag einen ganzen
Monat sich mit den anderen herumplagen. Und das beste ist: Keiner
guckt zu. Die Videoaufzeichnungen werden als Kulturgut im Atombunker
der Bundesrepublik Deutschland versenkt und bei Bedarf vorgeführt.
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Neuwahlen
...ergeben neue Chancen. Hier stand etwas anderes, aber das war
seit 2008 nicht mehr aktuell.
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Osterweiterung:
Ganz ehrlich: Ich glaube, die schnelle Osterweiterung Europas ist
keine gute Idee. Wir haben doch beim Anschluss der DDR gesehen, dass
Tausende von Chancen geschaffen, aber auch Tausende von menschlichen
Existenzen vernichtet wurden. Die Osterweiterung ist nett
gedacht, handwerklich mal wieder völlig daneben ausgeführt: JETZT
fällt den doofen Politikern ein, dass es Unternehmen noch einfacher
gemacht wird, im Osten Arbeitskräfte noch billiger auszubeuten,
kräftig Steuern zu sparen und noch mehr Subventionen abzuzocken als
hier zu Lande. Hat da keiner VORHER darüber nachgedacht?
Nachsatz 2012: Inzwischen sind viele Unternehmer zurückgekehrt,
weil die billigen Arbeitskräfte Qualität "Made in Germany" nicht
kompensieren konnten.
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Produktivität:
Der Standort Deutschland so teuer, weil trotz gestiegenem Umsatz
bei weniger menschlicher Arbeit die Produktivität gesunken ist!
Management und Beraterbranche haben einen nicht unerheblichen Anteil
daran. Warum?
1. Weil nach all den Mergers und Splits und Outsourcings und
Synergiebündelungen (die nach einer in der ZEIT veröffentlichten
Schätzung zu 70% scheitern!) nicht mehr Werte, sondern höchstens
mehr "hoch qualifizierte Dienstleistungen" geschaffen wurden
und werden (stern 16/2004 Titelgeschichte, Prognose /Statistik der
Bundesagentur für Arbeit - wahrscheinlich mit Beraterhilfe
angefertigt), d.h. hoch bezahlte Dienstleistungen wie Beratungen,
technische Dokumentationen, Management, Koordination etc. Die sind
für sich genommen aber unproduktiv.
2. In den letzten 15 Jahren haben sich die Werbeausgaben weit mehr
als verdoppelt. Und jetzt geht's der Wirtschaft schlechter als damals.
In der Nahrungsmittelindustrie werden jährlich allein in Deutschland
311 neue Tütensuppen, 584 Feinkostsaucen, 1561 Schokoladen und 2.505
alkoholfreie Getränke auf den Markt gebracht. Fast 2/3 davon gibt's
im nächsten Jahr nicht mehr. Durchschnittsverbraucher nutzen maximal
5% der Kapazität von technischen Alltagsgegenständen wie Autos (das
ist Fakt) und wahrscheinlich 1% der möglichen Kapazitäten und davon
wieder nur wenige Prozent bis Promille der Funktionen von Computern,
Handys, Unterhaltungselektronik, Software, Heimwerkzeugen etc. pp. Das
ist in höchstem Maße unproduktiv.
3. Weil sich angestellte (!) Top-Manager u.a bei solchen Prozessen
auf der Karriereleiter ego- und gehaltsmäßig an die Spitze
befördert haben - alles auch mit großzügiger und gut bezahlter
Hilfe der Beraterbranche. Und von Prierer (auch Angestellter),
Vorstand von Siemens, behauptet, das stimmt bei Siemens so nicht, weil
das Gehalt der Top-Manager großteils leistungsabhängig bemessen
wird. Welche Folge hat das? Jeder Top-Manager schmeißt so viele Leute
wie möglich raus oder erpresst sie mit der Alternative
Standortverlegung oder Arbeitszeitverlängerung, damit sein
Geschäftsbereich "erfolgreich" - sprich gewinnträchtig -
und sein Gehalt entsprechend hoch ist. So läuft das zurzeit bei
Siemens im großen Stil.
4. Weil Konzerne ihre Gewinne in steuerfreie Paradiesen realisieren
und die Verluste z.B. in Deutschland "sozialisieren", wo sie
dann auch - wieder dank der Beraterbranche - hohe Subventionen und
Steuerrückserstattungen erhalten. Die Folge für die Volkswirtschaft:
Bei faktisch weit über 5 Millionen Arbeitslosen bleiben noch bestimmt
3 Millionen Arbeitswillige übrig, die sich staatlich subventioniert
für teures Geld überqualifizieren, um dann zu putzen oder Taxi zu
fahren, wenn sie überhaupt noch einen Job kriegen. Ist das produktiv?
Und ist es produktiv, wenn die Subventionen an ausbildenden,
Arbeitsplätze schaffenden Mittelständlern vorbei an Arbeitsplatz
vernichtende, nicht ausbildende Konzerne gehen? Die kaufen dann z.B.
einen wirtschaftlich angeschlagenen mittelständischen Konkurrenten,
bekommen die Subventionen für Sanierungszwecke und schließen den
Standort. Auf ähnliche Weise hat Kali & Salz beispielsweise eine
Millarde DM für das Kaliwerk in Bischofferode bekommen und es
geschlossen. Manche erinnern sich vielleicht noch an den Hungerstreik
der "Kumpel" vor über 10 Jahren.
5. Weil Mitarbeiter nicht motiviert sind (nur 12%, 70% machen
"Dienst nach Vorschrift" lt. neuerer Gallup Umfrage). Wie
auch, wenn die Gehaltserhöhungen im zweistelligen Bereich auf
Top-Manager entfallen? Auch und gerade auf die Manager, die nicht
einmal das Einmaleins der Menschenführung verstehen: Man kann
Mitarbeiter nicht motivieren, aber verhindern, sie zu demotivieren!
Beispiel: Wenn ein Top-Manager einen Berater beauftragt, Prozesse zu
optimieren und zu restrukturieren, fangen Berater an die Mitarbeiter
zu befragen. Löblich gedacht. Aber die wissen viel und sagen wenig.
Beratungsunternehmen hingegen bewirken wenig und kriegen viel Geld
dafür. Das weiß der Mitarbeiter und verschweigt sein wirkliches
Wissen. Kein Wunder: Warum zum Teufel fragt der Herr Manager nicht
selbst seine Mitarbeiter und kitzelt brach liegende Potenziale raus?
6. Gewerkschaften setzen weiter auf ihre überkommenen Ideologien
und Arbeitgeber auf ihre. Beide verhandeln - oder tun in der
Öffentlichkeit zumindest noch so als ob diese Rituale noch
ernsthaften Charakter hätten. Völlig überflüssig. Die wirkliche
Diskussion müsste an ganz anderen Stellen ansetzen: Wie bringe ich
Menschen dazu, ihre "Work-Life-Balance", wie es neudeutsch
heißt, mittels völlig freier Arbeitszeiten zu finden? Wie sichere
ich das würdige Überleben aller ohne Arbeitslosgengeld I, II,
Sozialhilfe und alle anderen ausufernd-bürokratisch organisierten
Transferleistungen in einem hochentwickelten Land wie unserem? Und
selbst durch die Brille des Ökonomen ohne soziales Gewissen gesehen,
muss die Frage doch lauten: Wie nutze ich die Potenziale des
"Humankapitals" bestmöglich? Meine Antwort: Indem jeder so viel arbeitet,
wie er möchte und kann. Eine Grundsicherung gibt's auch ohne Antrag
und Ämterbürokratie. > www.freiheitstattvollbeschaeftigung.de
7. Weil Politiker angesichts all dessen machtlos sind oder sich
blind, taub und stumm stellen, die Verantwortung für
Entscheidungsgründe - wenn sie sie denn überhaupt fällen - auch an
Berater abschieben, obwohl sie schon Fachausschüsse haben (die
ursprünglich dafür zuständig waren, aber das klingt wohl zu
altbacken) und Kommissionen einsetzen, um so zu tun als täten sie
etwas. Sie haben an der Spitze keine Lust oder Zeit auf Details, an
der Basis nicht die Lobby um ihre Ideen durchzusetzen und auf dem Weg
von der Basis zur Spitze meist nicht das Rückgrat.
8. Ach ja, die Produktivität. Denk' mal an Handy,
Internet &Co. Wenn du in einem von zehn Fällen Zeit sparst, weil
du eine Information schneller übermittelt bekommst als vor der Zeit
von WWW und SMS, bist du gut. Denn du verschwendest in bestimmt neun
anderen Fällen Zeit mit der erfolglosen Suche nach Informationen, mit
Verbindungsabbrüchen, Computerabstürzen und der Aussonderung von
sinnlosem Datenmüll. Ist das vielleicht produktiv, zumal wenn noch
Heerscharen von Menschen mit dem Programmieren, Organisieren und
Vermarkten dieses Mülls beschäftigt sind?
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Reformen:
"Um
Frankreich zu reformieren, braucht man eine Revolution.
Um Deutschland zu revolutionieren, braucht man eine
Reform."
Von wem ist das? Von mir nicht. Schade. Es trifft nämlich im Kern,
was wir bei Reformen erleben: Jedem soll es recht gemacht werden, und
heraus kommt etwas, was keinem gerecht wird.
Rechte Parteien:
AfD, NPD&Co. werden auch durch die Medien größer geschrieben als
sie sind. Ein Popanz. Ihr Verklärer des NSDAP-Regimes: Der
Schicklgruber alias Adolf Hitler
hat Deutschland verraten, denn er hat einen größenwahnsinnigen Krieg
angezettelt, der nicht zu gewinnen war. Und am Schluss hat sich der
Feigling seiner Verantwortung entzogen und sich selbst umgebracht.
Dagegen wirkte Saddam Hussein selbst in Unterhose noch heroisch! Wer Träume von "National Befreiten
Zonen" wahr machen will, suche sich eine der genügend
vorhandenen Industriebrachen und andere Müllhalden dafür aus, die mal
orrdentlich aufgerräumt gehören. Jawoll.
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Staatshaushalt:
muss
ausgeglichen sein und dringend saniert werden. Schulden und
Zinszahlungen bilden einen immer größeren Anteil im Staatshaushalt.
Das zehrt an der Substanz. Und die Zinsen gehen an wen? Richtig, die
Kapitalbesitzer (>Vermögen). Seriöse Planung und Umsetzung
ist dringend notwendig. Handwerkliche Sorgfalt ist gefragt statt
hektischer Schlamperei, um sich innerhalb seiner Amtsperiode
Denkmäler zu setzen. Für die Verschwendung von Steuergeldern
müssen Entscheider persönlich haftbar gemacht werden! Mein Tipp: Auf
dem Teppich bleiben, größenwahnsinnige Projekte bleiben lassen,
öfter mal auf Mitarbeiter hören statt auf Unternehmensberater ohne
Ahnung.
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Technologie: Ob Deutschland als Technologiestandort gut oder
schlecht ist, ist völlig unerheblich. Was heute noch an technischem
Fortschritt geschaffen wird, ist völlig unbedeutend, denn das
Wichtigste ist erfunden, nur noch nicht gerecht in alle Welt verteilt.
Aber die Menschen können schon seit 20 Jahren nicht mehr mit der Entwicklung Schritt
halten.
Oder wie gut kommen Sie mit
der Technik, die Sie umgibt, klar? Wer beherrscht auch nur ein Fünftel
der Funktionen einer Software oder der Funktionen eines Videorecorders? Und wer nutzt
auch nur die Hälfte von dem was er versteht und theoretisch bedienen kann? Wie alt sind ihre
technischen Geräte und wie lange hat die Waschmaschine, der
Herd oder das Dampfradio ihrer Mutter oder Oma gehalten? Wie oft
nutzen Sie den Akkuschrauber Made in China, den es gerade im Angebot für 19,95
gab?
> Produktivität (8.)
Ein durchschnittliches
Auto, vielleicht sogar mit Zentralverriegelung, obwohl nur zweitürig,
womöglich mit Wegfahrsperre, Airbag, Hifi-Stereoanlage steht 95%
seiner Lebensdauer nutzlos herum, beansprucht mindestens 8
Quadratmeter Park- und Rangierfläche. Es hindert Kinder am Spielen,
macht alten Menschen Angst, verursacht Umwelt- und Gesundheitsschäden
- und für all dies mehr oder weniger versteckte Kosten, die in der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung auch noch positiv zum
Bruttoinlansprodukt addiert werden.
Ich habe vor 20 Jahren
mit einem Mitstudenten diskutiert: Unser technischer Fortschritt ist
ein Segen. Aber jetzt sollten wir Menschen auch dort ankommen, wohin
uns unsere Forscherelite gebracht hat. Jetzt brauchen wir die sozialen
Fortschritte, um mit all dieser Technik sinnvoll umzugehen. Heute
behaupte ich: Hätte sich dieses Thema mehr durchgesetzt, gäbe es
heute ein Bruchteil der Arbeitsunfähigen, Psychosen, Neurosen, Beziehungsdramen
und > Drogenabhängen.
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Umweltschutz:
Massentierhaltung, Schlachthöfe, Pelzfarmen, Tierversuche und
Tiertransporte sind mir ein Gräuel. Industrielle Landwirtschaft,
Giftspritzen, Überfischung der Meere, die gedanken- und
rücksichtslose "Entsorgung" von Müll und Abwasser, das
Ausmaß von Lkw-, Flug- und Schiffsverkehr - das alles und noch viel
mehr ist nicht nur töricht, maßlos und unvernünftig, zumal es
wieder auf uns zurückkommen wird. Es ist auch eine respektlose
Missachtung der Geschenke, die uns die Natur gibt, und die wir zum
Überleben brauchen.
Sicher hat es in den letzten 30 Jahren erhebliche Fortschritte
gegeben. Im Rhein schwimmen wieder Fische und eine Staublunge hat auch
keiner mehr. Aber die schiere Masse macht's: Es gibt dafür doppelt so
viel Autos. Es wird viel mehr gekauft und durch die ganze Welt
transportiert. Es wird viel mehr in den Urlaub geflogen. Die groben
Industrie-Dreckschleudern stehen jetzt dafür im Ausland, während
hier die einen Schadstoffe (Ruß, Schwefel, Blei) fast weg sind. Die
sind aber kaum bemerkt durch andere ersetzt worden, die den
Katalysatoren und Filtern entweichen, die gar nicht gemessen werden
aber dafür z.B. zur rasanten Zunahme von Allergien führen.
Was kann man schon tun? Nicht viel. Aber zum Beispiel sich
möglichst wenig an dieser Ausbeutung beteiligen. Ich
bekenne mich: Seit Ende der 80er Jahre bin ich ein "Öko".
Aber ich trage es nicht mit missionarischem Eifer per Flugzeug in alle Welt,
sondern tue selbst was ich für vernünftig halte: Wenig Verpackungen kaufen, den
wenigen verbleibenden Müll trennen, um Geld für die
Müllabfuhr zu sparen. Mich vorwiegend
vegetarisch aus biologischer oder bäuerlicher Landwirtschaft
ernähren, so gut wie nie Auto fahren, weil es eh nur nervt und man
mit der Bahn bequemer und mit dem Fahrrad gesünder untewegs ist.
Märkte und Naturkostläden
sind mir am liebsten, um Nahrungsmittel zu kaufen. Bei ALDI habe ich
soweit ich mich erinnere noch nie eingekauft: Auch wenn ich dort
Qualitätsware für wenig Geld bekomme, gebe ich es doch wieder über
steigende Steuern und Arbeitslosenversicherung aus: Denn der
Preisdruck auf Lieferanten kann nur mit Rationalisierungen und
Entlassungen ausgeglichen werden. Und wer bezahlt die dadurch
steigenden Ausgaben für unser Sozialsystem? Die Herren Albrecht, die
als reichste Männer Deutschlands dank ALDI-Käufern noch reicher
werden? Nein. Sie und ich.
In den wenigen
verbliebenen Fachgeschäften werde ich geradezu euphorisch, wenn ich
etwas reparieren lassen oder ein Ersatzteil kaufen kann. Gut finde ich
auch, wenn ich genau 17 Schrauben kaufen kann, anstatt mich in den
unendlichen Weiten des Großbaumarkts zwischen einer Packung mit 100 und einer mit 500 entscheiden muss. Ich
schüttele den Kopf, wenn Teelichte mit Aluminiumhülsen billiger sind
als ohne, weil bei denen ohne erst die Aluhülsen von Menschenhand von
der maschinellen Massenproduktion entfernt werden müssen.
Ich ärgere mich darüber, dass ständig Stadtbäume gefällt
werden, weil sonst Autofahrer bzw. deren Versicherungen die Kommunen
haftbar machen können, falls ein herunterfallender Ast den Lack
zerkratzt. Ich kann nicht verstehen, dass kein ernsthafter Versuch
mehr unternommen wurde, Flugzeugbenzin zu besteuern, seit Hobbyflieger
Franz-Josef Strauß das erfolgreich verhindert hat. Auch Lkw-Verkehr
muss viel teurer werden. Es gibt das Grundrecht auf körperliche
Unversehrtheit auch für Anwohner von Hauptverkehrsstraßen und
Flughäfen. Es gibt aber kein Grundrecht auf Billigflüge und frische
Erdbeeren im Dezember. Die Folgekosten für Umwelt und Gesundheit
sind noch viel zu wenig in Preisen berücksichtigt. Das ist nicht nur
umweltschädlich, sondern auch nicht marktwirtschaftlich.
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Vermögen: Wenn Vermögenssteuer,
dann radikal. Denn in
den letzten Jahren hat eine beispiellose Umverteilung von unten nach
oben stattgefunden. Die wahren 'Sozialschmarotzer' sind die
superreichen Milliardäre und global agierenden Konzerne, die nur aus Geld
immer noch mehr Geld machen. Dabei horten sie den Großteil ihres
Vermögens, anstatt es auszugeben oder zu investieren. Wie soll so die
> Wirtschaft wachsen? Gewinne werden
in Steuerparadiese verschoben, Verluste in Länder wie Deutschland
'realisiert', um dort keine Steuern zu bezahlen und möglichst auch
noch Subventionen zu kassieren. Das ist modernes Raubrittertum, und
die Staatenlenker gucken tatenlos zu. Theoretisch wäre es ganz
einfach: Alle Staaten beschließen, von Vermögen ab 1 Milliarde Euro
oder Dollar die Hälfte zu konfiszieren und es umzuverteilen.
Da das
nicht passiert, müssen wir selbst was tun: Ich gehe z.B.
grundsätzlich nicht bei Discountern einkaufen, weil ich nicht die
Reichsten noch reicher machen will (z.B. Gebrüder Albrecht / ALDI).
Auch teure Markenartikel, die doch nur billig in Fernost unter
unwürdigen Arbeitsbedingungen produziert werden, kommen mir nicht in
die Tüte. Soweit ich es überblicke, versuche ich meine Einkäufe bei
mittelständischen Firmen mit anständiger Unternehmenspolitik zu
tätigen. Soviel können wir Verbraucher selbst beitragen. Den Rahmen
dazu müssen Politiker feststecken.
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Wirtschaft: Ich finde, es gibt
Mythen der Volkswirtschaft, so wie es im Sozialismus unerfüllbare
Mythen gab. Aber keiner, der an der Macht ist, wagt es das
auszusprechen. Das "Volkswirtschaftliche Dreieck" mit dem
"Magischen Dreieck" Vollbeschäftigung - Geldwertstabilität
- Wachstum scheint mir so antiquiert wie meine Lehrbücher im Studium
vor fast 20 Jahren. Beschäftigen wir uns mal mit diesen Mythen:
1. Wachstum:
Quantitatives Wachstum für immer gibt es nicht, kann es nicht
geben. Auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen kann der Mensch und
seine Güterwelt nicht unendlich wachsen. In einer wohlhabenden
Gesellschaft wie unserer müssten die Menschen anfangen, Möbel,
Fernseher und Kochtöpfe zu essen, damit sie mehr davon kaufen können
als sie haben. Denn die Lebensdauer dieser Waren, die früher
teilweise ein Leben lang hielten, ist zwar immer kürzer geworden,
aber so kurz auch wieder nicht, dass sie dauerhaftes Wachstum
versprechen.
2. Vollbeschäftigung:
Ab 3,5% Wachstum, so sagen die Volkswirtschaftler, gibt es wieder
mehr Arbeitsplätze. Der Umkehrschluss: Bei weniger Wachstum werden
Arbeitsplätze abgebaut. Wann hatten wir aber das letzte Mal 3,5%
Wachstum? Und wie realistisch ist dieser Wert für die Zukunft? Siehe
oben. Und was tun wir nicht alles, um Mythos-Eck 1. und 2. zu
erreichen: Wir leisten uns offenbar eine Subventions- und
Steuerpolitik, die Absurdes zur Normalität macht. Oder wie ist es zu
erklären, dass z.B. in
Frankfurt am Main 2 Mio. Quadratmeter Bürofläche leer stehen
(allein diese zu füllen erfordert 60.000 neue Arbeitsplätze!) und
dort trotzdem immer noch neue Bürohochhäuser gebaut werden?
3. Geldwertstabilität:
Inflation gibt es scheinbar kaum noch. Doch das täuscht. Denn
erstens hat sich der "Warenkorb", aus dem die Statistiker
die Inflation errechnen, erheblich verändert. Darin enthalten sind
jetzt viele Artikel, die in China zu Spottpreisen produziert und
entsprechend billig hier verkauft werden. Das verzerrt die Statistik
erheblich. Und zweitens ist die Inflation versteckt in den
Schuldenbergen und Zinslasten der privaten öffentlichen Haushalte
(besonders krass in Großbritannien: Dort sind private Haushalte mit
111% ihres Einkommens verschuldet!!). Denn vor allem internationale
Vorzeige-Unternehmen wie Daimler Chrysler oder Siemens bezahlen in
Deutschland praktisch keine Steuern mehr, weil sie Gesetzeslücken
nutzen und ihre Gewinne steuergünstig in Briefkastenfirmen im Ausland
verlagern. Deshalb können sie ihre Preise auf dem derzeitigen Niveau
halten.
Es gibt aber noch weitere Illusionen außerhalb dieses
"magischen Dreiecks" :
4. Auto- und Ölbranchen sind und bleiben Schlüsselindustrien.
Unter den Top 10 der größten internationalen Industrieunternehmen
sind acht (8!) Auto- und Mineralölkonzerne. Nur Generel Electric (7.)
und IBM (10.) sind nicht unmittelbar der Branche zuzurechnen. In 50
Jahren wird spätestens die Auto- und Ölära vorbei sein. Was
unternehmen diese Riesentanker, um eine Wende einzuleiten? Nichts.
Stattdessen produzieren sie größere Autos, die mehr Benzin
verbrauchen. Es herrscht kurzsichtige, organisierte
Verantwortungslosigkeit auf allen Ebenen. Und nachher, wenn unseren
Kindern und Enkeln das auf die Füße fällt, will es keiner gewesen
sein. Ein Crash ist vorprogrammiert.
5. Die Arbeitskosten am Standort Deutschland sind zu teuer.
Wenn der Leiter eines Unternehmensbereiches wie z.B. bei Siemens
nach Leistung bezahlt wird, ist die Folge klar: Er muss zusehen, dass
sein Bereich möglichst hohen Gewinn macht. Das erreicht er, indem er
aus möglichst wenig Angestellten möglichst viel Arbeitskraft
gewinnt. Seine persönliche Gier bestimmt also mit über das Schicksal
der Angestellten. Deshalb werden bei Siemens so viele Bereiche
zusammengefasst, geschlossen, Arbeitnehmer entlassen oder faktisch
erpresst: Tarifvertrag kündigen und Mehrarbeit - oder
Standortschließung.
Die Illusion dabei: In der Managementebene dominieren nicht die
Spitzenkräfte, sondern die die sich am besten verkaufen. Unter denen
gibt es aber über alles gesehen die gleiche Verteilung wie in den
anderen Hierarchien: Wenig Spitzenkräfte, viel Mittelmaß und einige
"Underperformer" - auf Deutsch "Flaschen". Hoch
bezahlt werden alle. Der Anteil der Managergehälter an den
Personalkosten der Unternehmen steigt ständig. Die Lücke zwischen
Unternehmensvorstand und einfachem Arbeiter ist in den letzten 30
Jahren von 4:1 auf 40:1 gestiegen. Aus dem Berücksichtigt man, dass
Verwaltungen (wozu auch und gerade das Top-Management gehört) die
Tendenz haben, sich stets zu vergrößern, gibt es nur eine
Schlussfolgerung: Nicht die Produktivkräfte - also Arbeiter in der
Fabrik oder Handwerker - sondern Management und Verwaltung treibt die
Kosten in die Höhe. Und noch eins: 7 Millionen Erwerbslose (offiziell
Arbeitslose sowie "stille Reserve") erhalten Sozial- und
andere Transferleistungen vom Staat. Dieser Faktor wird nicht wirklich
in den Produktivitätsrechnungen berücksichtigt. So ist nicht die
produktive Arbeit in Deutschland zu teuer sondern die Nicht-Arbeit und
die Verwaltung.
6. Betriebswirtschaft in der Verwaltung spart Kosten.
Im Rationalisierungswahn der Unternehmensberater und
Softwareverkäufer gerät vor allem eines unter die Räder: Die
Dienstleistung. Warum? Weil jeder noch so kleine Verwaltungakt in das
Korsett von "Businessprozessen" und "Profit
Centern" gepackt wird. Beispiel Hessen: Die Einführung von SAP
ist viermal so teuer wie geplant, die Schulungen - ohne verlorene
Arbeitszeit - kosten 200 Millionen Euro für die ersten fünf Jahre.
Damit ist klar, dass sich die Software auch in 10 Jahren nicht rechnen
wird. Ärzte und Polizisten ersticken in Bürokratie bei der
minutiösen Erfassung ihrer Arbeitszeit und haben immer weniger Zeit
das zu tun, wozu sie eigentlich da sind: Zum Dienst am Bürger oder
Patient.
> Produktivität > Arbeitslosigkeit
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(XY)Zuwanderung
Gastarbeiter waren erwünscht, solange sie gebraucht wurden. Jetzt
wollen wir keine Zuwanderer mehr, weil sie uns Geld kosten und uns die
Arbeitsplätze wegnehmen. Diese verkürzte Argumentation halte ich
für falsch. Denn unsere Gesellschaft wird immer egoistischer und
älter. Das können wir uns aber auch nicht leisten, wenn die wenigen
Kinder, die wir haben, eine vernünftige Zukunft haben sollen.
So wie sich unsere Alterspyramide ändert, ändert sich eben auch
die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung. Nach dem 30-jährigen
Krieg kamen jede Menge Hugenotten aus Frankreich in entvölkerte
Landstriche des heutigen Deutschland. Sie haben erfunden, neue Aspekte
in unsere Kultur gebracht und ganze
Städte geplant und gebaut. Ist das so schlimm gewesen? Seien wir also
froh, dass es uns heute gut
geht, und seien wir so großzügig, dies mit anderen zu teilen.
Empfangen wir Menschen freundlich, wird ihre Neigung sinken, ihrer
Heimat nachzutrauern und sich nicht integrieren zu wollen. Wo man die
Zuwanderung als Faktum hinnimmt und konstruktiv damit umgeht, wo man
gastfreundlich ist, wird es langfristig weniger Probleme geben. Der
Missbrauch von Gastfreundschaft oder Verbrechen, die nicht durch
mangelnde Hilfsbereitschaft, objektive materielle Not oder den Status
als Asylbewerber (der laut Gesetz seinen Landkreis nicht verlassen
darf!) zu entschuldigen sind, müssen natürlich genauso bestraft
werden wie bei Deutschen. Geben wir unserer Gastfreundschaft und
unseren Gästen eine Chance, dann werden aus Gästen Nachbarn und
Freunde. Begegnen wir ihnen mit Misstrauen und Abwehr, ist das
schlecht für sie, schlecht fürs Klima und schlecht für uns. Wenn
wir etwas gegen "zu viel" so genannte
Wirtschaftsflüchtlinge aus armen Ländern tun wollen, dürfen wir
auch nicht mehr die Rohstoffe und Sklaven aus diesen Ländern für
unseren Wohlstand ausbeuten. Wir haben die Wahl.
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Keine Partei
So läuft's Polit-Business.
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