|
Keine
Partei Kassel ;- )
Ihr
Kandidat im Wahlkreis 170: Markus
Schilling
Danke,
liebe Wählerinnen und Wähler sowie Unterstützerinnen und Unterstützer für
alles zur Bundestagswahl 2002. Hier die Chronik der Ereignisse:
Sonntag,
22.9.: Wahlparty in der Hessenklause / Hotel Reiss.
KEINE PARTEI und Dr. Reiss haben mit Freundinnen und Freunden einen lustigen
Abend verbracht. Nachdem einige schon früh gegangen sind, um ihre
Auswanderungsanträge angesichts des drohenden bayerischen Kanzlers zu
schreiben, wendete sich das Blatt noch zum weniger Schlechten. Und wir
krümmten uns vor Lachen dank des äußerst amüsanten
Elefantenrunden-Karaoke mit den Synchronsprechern Dirk (Kanzler "Freie
Liebe"), Peter (Guido "Hihihi"), Ena (Edi
"ich sperr Sie alle weg"), Dr. Reiss (Angie "endlich im
Buntfernsehen") und mir (Fritz "Kehrwoche" Kuhn). Es
war sicher nicht die größte, wahrscheinlich aber die witzigste Wahlparty
Kassels.
Hinweis:
Wer
gerne meine Plakate abreißen will, kann das gerne tun, denn es spart mir Arbeit. Ich freue mich über eure Hilfe. Einfach eine Kombizange oder ein Messer benutzen,
Kabelbinder und Plakate fachgerecht entsorgen. Danke!!!
Vergangene
Termine und Aktionen:
- Samstag,
21.9.: Markthalle, Fußgängerzone neben und zwischen FDP, SPD, CDU und
Grünen. Nette Gespräche, Desinteresse, Interesse, Zustimmung von Alt
("endlich mal was Vernünftiges") und Jung ("Danke, das können
wir gebrauchen").
- 18. September:
- 10 Uhr: Gesamthochschule Kassel, Hörsaal 117: Präsentation der Ergebnisse
einer Wahlumfrage und Podiumsdiskussion. Kompliment an die Max-Eyth-Schüler
und -Lehrer für das Engagement und die professionelle Präsentation.
Mehr oder weniger professionell waren auch die Diskutanten der Parteien
auf dem Podium, aber: Viel reden, wenig sagen, Fragen nicht wirklich
beantworten, wer will das noch haben (siehe unten)? Meine Frage, wie
viele der 1500 im Parlament zugelassenen Interessensvertreter
(Lobbyisten) den Direktkandidaten bekannt sind, wurde sinngemäß wie
folgt beantwortet:
_PDS/Grüne ausweichend nach dem Motto "wir haben nichts mit Lobbyisten
zu tun, weil die uns nicht mögen, die anderen sind die Bösen"
_FDP unschuldig-unwissend-lächelnd
_CDU polemisch - Dr. Gehb versuchte mich als Umweltspinner ins Lächerliche zu
ziehen und sprach von einem paraguayanischen Regenwald (gibt's den?),
außerdem solle ich mich mal mit einem Wehlheider Kirmesburschen beim Bier
unterhalten, um das wahre Leben kennen zu lernen. - Bravo, Herr Dr. Gehb, gut
ins Mikro gebrüllt, aber Thema verfehlt.
_SPD
peinlich-daneben: "Ich bin Lobbyist für die Region" - ich meinte
nicht Sie Herr Rübenkönig, sondern Lobbyisten, die versuchen Ihre
Entscheidungen zu beeinflussen. Und gucken sie nicht immer so, als hätten Sie
auf eine Zitrone gebissen, wenn Sie mich sehen. Das bringt auch nichts.
Wahrscheinlich haben die Herren Hinterbänkler wirklich nicht viel mit
Lobbyisten zu tun, weil sich das eher in den Spitzen der Partei abspielt.
- 19 Uhr: HNA-Lesertreff mit den Direktkandidaten aller im Bundestag vertetenen
Parteien - es verloren sich vielleicht 50 oder 60 Zuhörer in dem großen Saal
und nochmal soviele Mitglieder der anwesenden Parteien.
- 14./15. September: Fußgängerzone Kassel (alle): Was halten die
älteren FDP-Mitglieder von "steck-ihn-rein.de"? Warum mag ich Antje
Vollmer nicht? Wie macht man aus einem gelben 18-Luftballon einen
1,8-Luftballon oder staubt ihn ab, nur um das Helium einzusaugen? Warum hat
die SPD so ein kleines Wahlkampfauto? Kann ein Manager und CSU-Wähler
freundlich mit einem Autonomen Antifaschisten über Marketing und Ideale reden
(er kann!), während ein CDU-Wahlkämpfer sich über die Autonomen-Demo
lauthals bei der Polizei beschwert (ohne Erfolg)? Können BGS-Beamte viel
filmen, ernst gucken und trotzdem Fragen beantworten und lachen? Klar, all das
geht. Mit Toleranz und Freundlichkeit ist vieles drin. Miteinander statt
übereinander reden.
- 11. September 16 Uhr: Königsplatz Kassel (SPD): Der Bundeskanzler war
zu Gast. Geschätzte Zuschauerzahl:
6.000-8.000, geschätzte Polizistenstärke: 400-500. Habe leider nur das Danke
und auf Wiedersehen gehört, Transparente waren immerhin erlaubt.
- 5. September
- Königsplatz Kassel (CDU): Dr. Jürgen Gehb führt Angela Merkel mit
seiner unverg "Kasseler Schnudde" ein. Der Platz ist umstellt von
Männern mit unaufälligen ausgebeulten Anzügen und Knopf im Ohr. Der
Bundesgrenzschutz filmt, als wolle er auf der nächsten Documenta auch mal 500
Minuten Videomaterial zeigen. Im abgesperrten Areal vor der Bühne haben nur
Menschen Zutritt, die keine bunten Frisuren, Ohrringe oder potenzielle
Wurfgegenstände wie Getränkedosen mitführen. Angela Merkel redet lange,
sehr lange. Was sie als Misere mit 4 Jahren Rot-Grün darstellt, würde
Schröder wahrscheinlich mit 16 Jahren Kohl und 40 Jahren SED begründen. Wer
da wohl Recht hat? Die unbeirrte Protestgruppe steht etwa 100 Meter von der
Bühne entfernt. Einer kontert mit passenden Zwischenrufen gegen 10.000 Watt
Verstärkerleistung - Respekt. Ich verteile Flugblätter, und wir machen ein
paar gestellte Fotos vor dem Polizeiauto-Spalier, vor Plakatständern und
leider ohne Frau Merkel. Wir hätten ihr so gern ein Küsschen auf die Wange
gegeben.
- 3.
September - Um Kassel (ich selbst): Heute bin ich auf Wahlkreistour,
verteile Plakate und Flugblätter in den Umlandgemeinden. Im Vellmarer
sprechen mich gleich zwei Menschen an: Ein Schüler verspricht mir seine
Stimme, wenn ich ihm sein Referat schreibe. Ein älterer Herr zeigt sich wenig
hoffnungsvoll: "Die Tröge bleiben die gleichen, die Schweine
wechseln", sagt er trocken.
- 30.
August - IHK Kassel (CDU, FDP, SPD, Grüne): Podiumsdiskussion
"Standort Nordhessen" - Veranstalter: Wirtschaftsjunioren und
Wirtschaftskollegium Kassel. Schade, obwohl einziger Betriebswirt im Kreise
der Direktkandidaten, werde ich nicht eingeladen. Als Publikumsgast muss man
seine Fragen vorher abgeben. Die (ohnehin bekannten) Positionen der Parteien
werden von den Anwesenden abgeklopft, um sie zu verifzieren und (Vor)urteile
zu bestätigen. Nein, ich bin nicht beleidigt, aber aus einer solchen
Veranstaltung könnte man mehr machen, als eine Zeitverschwendung aller
Beteiligten. Immerhin: aufschlussreicher als ein TV-Kanzlerduell dürfte sie
trotzdem sein.
- 23.
August 12 Uhr - Königsplatz Kassel (FDP, SPD, B90/Grüne): Frau Dyckmans
und Kollegen verteilen die neueste Ausgabe des STERN an Passanten, verschämt
eingebunden in die Lesezirkelmappe. Für eine "Rapid Response"
Aktion, bei der ganz andere Magazine hätten verteilt werden können, hat's
leider nicht gereicht. Ein FDP-Kollege hätte dafür gerne die Verteilung der
Jungliberalen-Broschüren gestoppt: Die treten u.a. für die Umwandlung der
Bundeswehr in eine Freiwilligenarmee ein. Da sagte der Altliberale empört:
"Wir brauchen unsere Bundeswehr!!!" - Die Grünen stehen daneben,
aber wie üblich ohne die intellektuelle Kandidatin. - Die SPD verteilt
fleißig ihre Winkelemente, Sonnenschutzblenden und anderen Werbemittel. Herr
Rübenkönig ist auch da.
- 21.
August 20 Uhr - Anthroposophisches Zentrum Kassel (CDU):
Blöd gelaufen,
denn der angekündigte Friedrich Merz kommt doch nicht. Angeblich im Stau
stecken geblieben. Die Ordner lassen insgesamt ein gutes Dutzend junger Leute
nicht herein, obwohl zwei davon fast genauso eine Glatze haben wie Herr Merz
und der eine Türsteher. Ein eigentlich eher unauffälliger Passant wird von
der Polizei kontrolliert. So richtig locker ist die CDU ja nicht gerade.
Immerhin werden meine Flyer sehr gerne genommen. Das etwa 100-köpfige
Publikum sieht allerdings nicht wirklich nach Wechselwählern aus...
- 19.
August 16 Uhr - Friedrichsplatz Kassel (FDP):
Guidomobil Westerwelle
lässt sein Eis aufgerissen einfach auf einem Wagen liegen, die
Eisverkäuferin ist genervt. Ich hebe es unter ihrer dankbaren Anerkennung auf
und kühle mir die Hand damit. Angepasster Anzugs-Journalist kriegt die Tür
von Guidomobil nicht auf und steckt aufgeregt sein Hemd wieder in die Hose.
Ich stelle Westerwelles Pressesprecher noch ein paar Fragen zu innerer Sicherheit und
Angst (das Guidomobil wird begleitet von zwei gepanzerten Limousinen des BKA).
Dann habe ich Wichtigeres zu tun und gehe.
|